Bericht von Bettina Hieronimus-Voosen
Viele Triathleten kommen vom Laufen, oder vom Schwimmen, ich komme vom Support!
Oft stand ich an der Strecke und habe meinen Bruder lautstark unterstützt und alle Athleten bewundert, die in den Zielkanal einliefen. Besonders fasziniert war ich von der Unterschiedlichkeit, ob
jung oder alt, schlank oder mollig, jeder dieser Sportler hatte seinen Körper zu Höchstleistungen trainiert.
„Wie lange muss man sich für eine Mitteldistanz vorbereiten?“ völlig unsportlich stellte ich diese Frage zwei Jahre vor meiner AK 50. Mit festem Willen, familiär vorbelastet und mit noch gesunden Gelenken fing ich mit diesem wunderbaren Sport an.
Für den Ironman 70.3 auf Mallorca im Jahr 2017 hatte es gereicht. Genau 5 Jahre später wollte ich es noch einmal wissen. Ich schreibe hier nicht über meine Wettkampferlebnisse, für mich war auch der
Frankfurt Citytriathlon kein sich messen mit anderen Athleten, vielmehr ein besonderer Tag, an dem ich das Trainierte abrufen konnte und richtigen Spaß dabei zu haben.
Und so durfte ich am 07.08.2022 um 6:30 Uhr am Langener Waldsee mit 2500 Teilnehmern starten. Bei einer Wassertemperatur von 25,2 Grad gab es natürlich Neoverbot. Da ich sowieso ein langsamer Schwimmer bin, galt es für mich den See zu genießen, mich der Waschmaschine fernzuhalten und den Schlingpflanzen auszuweichen. Mit festem Boden unter den Füßen war ich gefühlt die Lauteste, die mit ihrem Beutel in die erste Wechselzone lief. Das Schwerste war für mich geschafft! Mit Radschuhen ca. 500m zu meinem Rad laufend, freute ich mich riesig auf die Fahrt in die Innenstadt. Gegenwind kenne ich von der Mosel, hier hätte ich ihn nicht erwartet. Langsamer als ich es mir vorgenommen hatte kam ich zum Main, dort wurden 4 flache Runden gefahren. Am Ende der Skyline von Frankfurt entgegen zufahren war einfach nur fantastisch. Relativ frisch und glücklich ging es in die zweite Wechselzone, die auch hier perfekt organisiert war. Ich konnte auf dem Rad viel trinken und meine Verpflegungsstrategie ging perfekt auf. Das schönste am Triathlon ist der Wechsel in die Laufschuhe, hier gibt es keine möglichen Störungen von außen, hier müssen nur meine Beine und mein Kopf funktionieren. Die 20 km Laufstrecke führt 4x durch die Stadt, vorbei an der Alten Oper, dem Börsenplatz, zwischen der Hauptwache und der Zeil. Dort waren Food Trucks aufgestellt und lockten mit verschiedenen Düften. Recht gemütlich, mit der Vorfreude auf das Ziel an der Hauptwache, vorbei an meinen persönlichen Fans, erreichte ich überglücklich den Zielkanal. Von Cheerleadern empfangen, einem emotionalen Feuerwerk in mir, erreichte ich mit einem breiten Grinsen die Ziellinie.
Ob ich in 5 Jahren wieder an den Start gehe? Auf jeden Fall werde ich den Herbst und den Winter nutzen, um mein Schwimmen zu verbessern, mit Hilfe unseres Schwimmtrainer Andreas wird mir dies
bestimmt gelingen!